Tizian: Leben und Werk
Wilhelm SchlinkTizian gilt im Künstlerdreigestirn der italienischen Renaissance neben Raphael und Michelangelo als der große Kolorist und sinnenfrohe Maler weiblicher Schönheit. Im engen Verkehr mit Kaiser Karl V. und dessen Sohn Philipp von Spanien entwickelte er sich aber auch zu einem loyalen Gestalter habsburgischer Selbstdarstellung und der Konfessionalisierung Spaniens. Tizians Schaffen begleitete sieben Jahrzehnte europäischer Kunstgeschichte; aus dem Schüler Giorgiones wurde ein ebenso stolzer und eigensinniger wie begehrter und vielseitiger Künstler, der seine Idee von der Verwandlung der Bildwelten in Farbe unbeirrt verfolgte.
Wilhelm Schlink lehrte Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Seine Veröffentlichungen gelten der französischen Kunst des Mittelalters, der Malereigeschichte der Neuzeit und der Geschichte der kunsthistorischen Disziplin. Er ist Mitherausgeber der Vorlesungen Jacob Burckhardts Neuere Kunst seit 1500 (Jacob Burckhardt Werke, Band 18, im C. H. Beck Verlag, München zoo6).